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Was man über das Verhalten der Pferde wissen sollte …

Um mit einem Pferd möglichst artgerecht umgehen zu können, ist es notwendig, sich Kenntnisse über die Lebensweise, sowie das Verhalten des Pferdes anzueignen.

Dies ist aber nicht nur für die künftigen Reiter und Reiterinnen wichtig, sondern auch für die sie begleitenden Eltern.

 

Pferde sind Fluchttiere

Bei für Pferden unerwarteten oder unbekannten Ereignissen, reagieren sie im ersten Impuls mit Flucht oder wehren sich. Ob es die auffliegende Plastiktüte ist oder ein Mensch, der sich unerwartet von hinten nähert, ein knatterndes Motorrad oder ein bellender Hund – es gibt viele Anlässe: Pferde mögen keine schnellen, hektischen Bewegungen, lauten Geräusche oder optische Überraschungen. Pferde reagieren auch mit Fluchtinstinkt, wenn sie sich unerwartet eingeschränkt fühlen, d.h., wenn sie mit dem Halfter an einem Haken hängen bleiben oder sich auf den Strick oder den Zügel treten.

Auch Witterungsbedingungen spielen eine Rolle: Viel Wind, sehr kaltes Wetter oder der sich abzeichnende Frühling lassen manche Pferde besonders aufmerksam und sensibel werden.

So kann es passieren, dass sie sich losreißen und sich ggfls. verletzen, ausschlagen oder auch im Unterricht durchgehen. Mit dem Wissen um diese Zusammenhänge und etwas Umsicht lassen sich solche Situationen vermeiden.

Pferde sind Herdentiere

Ein Pferd ist nicht gerne alleine. Ob es in der Reithalle, auf dem Paddock oder an der Anbindestelle ist.

Erschreckt sich ein Pferd, muss man damit rechnen, dass andere Pferde sich seinem Verhalten anschließen. Dies geschieht auch, ohne dass das eigene Pferd genau gesehen hat, um was es eigentlich geht.

Pferde sind Pflanzen- und Dauerfresser

Pferde sind den Hauptteil des Tages mit der Futteraufnahme beschäftigt. Die Fütterung in einer Stallhaltung trägt diesem Umstand durch mehrfache Futtergabe Rechnung.

Pferde sind aber daher auch in den Zwischenzeiten permanent an Futter interessiert.

Pferde leben in einer Rangordnung

Das Verhalten der Pferde hängt davon ab, ob die Tiere sich kennen und die Rangordnung geklärt ist. Kennen die Tiere sich nicht, versuchen sie unmittelbar die Rangordnung zu klären, wenn sie aufeinandertreffen.

Auch der Mensch ist Teil dieser Rangordnung. Ordnet sich der Reiter aus Unkenntnis oder falsch verstandener Tierliebe unter, kann das dazu führen, dass das Pferd unkontrollierbar und damit gefährlich wird. Die Rangordnung zwischen Mensch und Pferd wird durch konsequentes und bestimmendes Verhalten geklärt – Gewalt ist dabei keine Option.

Die Rangordnung wird vom Pferd, auch wenn man sich kennt, immer mal wieder getestet. Dabei gilt: “Gib dem Pferd den kleinen Finger und es nimmt die ganze Hand”, was bedeutet, dass man auch kleinere Unbotmäßigkeiten nicht erlauben darf – man büßt es später.

Grundsätzlich gilt aber im Umgang mit Pferden

“Vertrauen ist der Anfang von allem”.

Wenn wir uns für das Pferd fair und berechenbar verhalten und es obendrein Zuwendung von uns erhält, wird es sehr Vieles freiwillig für uns tun.